Die Manufaktur

Wie entstehen die liebenswerten kleinen Figuren und Spieldosen aus Holz in den Werkstätten Wendt & Kühn, von denen eine unvergleichliche Faszination ausgeht? Der Ursprung liegt im reichen Fundus der familiengeführten Manufaktur begründet, den Grete Wendt, Grete Kühn und später Olly Wendt mit ihrer künstlerischen Produktivität hinterlassen haben. Bis zum heutigen Tag sind sie die Grundlage für die mustergetreue Fertigung.

Den historischen Entwürfen verpflichtet, nimmt
die Entstehung der munteren kleinen Figuren im Holzlager der Grünhainichener Manufaktur ihren Anfang. Hier werden die zu Brettern geschnittenen Stämme zunächst zum Trocknen gelagert. Gut zwei Jahre vergehen, bis daraus erste Kanteln, Leisten oder Rundstäbe für die weitere Bearbeitung gefertigt werden können. Span für Span wird danach das Holz auf der Drechselbank mit verschiedenen „Eisen“ bearbeitet. Unter den kunstfertigen Händen der Drechsler entstehen damit die ersten körperhaften Konturen bzw.
rotationssymmetrischen Kleinteile, die noch geschnitten, gefräst und verschliffen werden, um so zur endgültigen Form zu gelangen. Bis sich jedoch die zunächst recht einfachen figürlichen Grundformen zur endgültigen Komposition fügen, sind weitere Stunden sorgsamer Handarbeit notwendig.

Dazu werden die oftmals winzigen Teile miteinander verleimt. Noch ganz „Natur“, bekommen auf diese Art und Weise beispielsweise die Grünhainichener Engel® ihren Körper, ihr Instrument und ihr Flügelpaar. Bevor die Holzfiguren kunstvoll bemalt werden können, erhalten sie eine meist weiße Grundierung.

Diese schafft einen gleichmäßig hellen Grund, der den späteren Farbauftrag erstrahlen lässt. Um dabei eine zu starke Farbschicht zu vermeiden, werden die an Nadeln aufgesteckten Figuren nach dem Tauchen wie ein Quirl gedreht. Dadurch wird die überflüssige Farbe weggeschleudert, und die entstandene gleichmäßige Grundierung kann im Anschluss aushärten.

Neben der feinsinnigen Gestaltkomposition beruht die Lebendigkeit der kindlichen Miniaturen auf ihrer kunstvollen Bemalung. Sorgfältig werden deshalb die einzelnen Holzfiguren, Dekorationsteile oder Spieldosen mit feinem Pinselstrich meisterhaft von Hand bemalt. Die Farben und Dekore, die jene kleinen Geschöpfe zum Leben erwecken, sind bereits in den überlieferten Mustern angelegt und dienen auch heute den geübten Malerinnen als Vorlage.

Damit ist es bald vollbracht: Die geschickten Hände der Spielzeugmacherinnen vollenden nun behutsam die kleinen Kunstwerke und versehen zum Zeichen der Herkunft alle Erzeugnisse mit einer Bodenmarke mit den Initialen „W.u.K.“.

In über 100 Jahren Firmengeschichte haben die Bodenmarken nur wenige Veränderungen durchlaufen. Zum einen historisch bedingt und zum anderen auch gestalterisch. Wir haben eine detaillierte Übersicht der Wendt & Kühn-Bodenmarken für Sie zusammengestellt.

Feines deutsches Kunst-Handwerk in seiner schönsten Form – dafür steht jedes Erzeugnis aus dem Hause Wendt & Kühn. Zu erkennen an einer ganz unverwechselbaren künstlerischen Handschrift. Munter, verspielt und voller kindhafter Lebendigkeit fügen sich die Kompositionen zu poetischen Bildern, die damals wie heute Harmonie ausstrahlen. Schön, dass es so etwas noch gibt …