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Weihnachtsbaum im Doppelpack

1. Dezember

Mit dem Weihnachtsbaum ist es in unserer Familie so eine Sache. Wir gehören wohl zu den leidenschaftlichsten Christbaum-Liebhabern überhaupt. Gleich am Tag nach Totensonntag erstrahlt unser Haus bereits im Weihnachtslicht und schon wenig später, manchmal sogar noch im November, brechen wir mit unserem Sohn zum Baumkauf auf. Mit Säge, dicken Wollsocken, Pudelmütze und heißem Kinderpunsch ausgestattet, fahren wir auf einen nahe gelegenen Tannenhof, um uns dort den schönsten Baum auszusuchen. Schön ist dabei relativ: Oft wird es auch ein etwas unförmiger Charakterbaum – zu groß ist unsere Sorge, dass ihn sonst keiner nimmt. In unserem Wohnzimmer hat er dann seinen großen Auftritt. Zunächst starten wir gemeinsam, Kugeln, unsere Wendt & Kühn-Engel sowie Stroh- und Papiersterne an den Ästen zu platzieren. Wenn ich allerdings mit dem Feinschliff beginne und Anhänger für Anhänger und Licht für Licht ausrichte, rücke und immer wieder neu positioniere, schleicht sich mein Mann mit unserem Sohn meist heimlich davon. Wohlwissend, dass es sich hier um eine tagesfüllende Aufgabe handeln kann – kennt er doch das hochsensible Farb-Form-Harmonie-Empfinden seiner Frau.

Und so erfreuen wir uns schon weit vor dem Weihnachtsfest an unserem hell erleuchteten und sorgfältig durchdekorierten Baum. Einziger Nachteil: Meist macht er, trotz gewissenhafter Bewässerung, schon vor dem Heiligen Abend schlapp. Und bevor die letzte der 178.333 Nadeln fällt (in der Sendung „Frag doch mal die Maus“ wurde einmal nachgezählt), starten wir zur zweiten Runde Baumkauf. Im letzten Jahr fiel diese Aktion auf den
27. Dezember. Der Weihnachtsbaumverkäufer, sichtlich irritiert, dachte wir scherzen, doch da verstehen wir keinen Spaß. Zuhause angekommen, hieß es dann: Auf zum fröhlichen Weihnachtsbaumschmücken Teil 2.

Susanne und Gilbert Hänel
Personalreferentin und Mitarbeiter der Taucherei bei Wendt & Kühn