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Mandelduft und Sammel-Tassen

18. Dezember

Der Duft von gebrannten Mandeln, der deftige Geschmack einer guten Bratwurst, die zarten Stimmen des Kinderchors, der seinen großen Auftritt hat – das alles gehört für uns zum fröhlichen Treiben eines Weihnachts-marktes. Und wir mittendrin. In unserer Familie zählt der Besuch eines solchen Marktes zum Weihnachtspflichtprogramm. Wir schlemmen uns von Stand zu Stand: Zuckersüß kandierte Äpfel, luftig-leicht gebackene Waffeln und deftige Pilzpfanne sind dann im Angebot. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Und wenn wir uns gar nicht entscheiden können, dann kosten wir einfach von allem. Auch die Krapfen dürfen nicht fehlen.
Eine Tüte des leckeren Backwerks kommt immer mit nach Hause – vorausgesetzt, sie übersteht die Rückfahrt. Neben den kulinarischen Genüssen lieben wir auch die stimmungsvolle Atmosphäre, für die der riesige Weihnachtsbaum, die eindrucksvolle Marktpyramide und die unzähligen Stände mit ihren unterschiedlichsten Waren sorgen.

Nur die Lautsprecherstimmen, die die rasante Fahrt der Fahrgeschäfte verbal begleiten, lassen uns zusammenzucken. Zu oft haben wir mit unserer Enkelin eine Runde nach der anderen gedreht – mit Waffel und Glühwein im Bauch ist das wahrlich kein Vergnügen. Inzwischen ist sie älter geworden und möchte uns glücklicherweise nicht mehr dabei haben.
Nun beschränken wir uns auf unsere Sponsoren-Rolle.

Und weil es im Erzgebirge dutzende große und kleine Weihnachtsmärkte gibt, sind die Ausflugsziele für die nächsten Jahre gesichert – ebenso wie der Tassen-Vorrat in unserem Küchenschrank: Ist der Glühwein geleert, kommen sie nämlich als schöne Erinnerung mit heim. Wie sollten wir
sonst wissen, welche Weihnachtsmärkte wir schon besucht haben.

Ramona und Andreas Wiegner
Mitarbeiterin der Packerei und Mitarbeiter der Dreherei bei Wendt & Kühn