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Coole Choreo für Borstendorfer Tanzmäuse

9. Dezember

Vor, zurück, Drehung, Sprung – diese und ähnliche Anweisungen schallen durch den Sportraum, wenn ich einmal wöchentlich die Borstendorfer Tanzmäuse trainiere. Die Bezeichnung „Mäuse“ kann man dabei durchaus wörtlich nehmen: 20 quirlige Mädchen im Alter von sechs bis elf, die meist flink durcheinander flitzen. Doch wenn die Musik von Rolf Zuckowskis „Weihnachtsbäckerei“ erklingt, nehmen alle ihre Position ein. Schließlich haben wir ein Trainingsziel vor Augen: unseren alljährlichen Auftritt beim Pyramidenfest in Borstendorf am ersten Advent. Dann zeigen wir, was wir können – mit raffinierten Schrittkombinationen, fesch gestylt und mit schicken Kostümen. Ob bei unserem Programm manchmal etwas nicht nach Plan läuft? Um ehrlich zu sein, eigentlich geht fast immer etwas schief. Aber dann beteuern wir einfach, das müsse so sein. Am Ende unseres Auftritts sind meine Mädels glücklich und stolz, und das Publikum begeistert und entzückt – das ist der schönste Lohn für meine Arbeit. Einen schöneren Auftakt für die Weihnachtszeit könnte ich mir nicht vorstellen.

Gekommen bin ich zu dieser Aufgabe übrigens wie die Jungfrau zum Kinde: Vor zwölf Jahren wurde an der Grundschule meiner Tochter eine Betreuerin für die neue Tanz-AG gesucht. Meine Jüngste muss wohl überzeugt gesagt haben: „Meine Mutti würde das machen.“ Natürlich wusste ich noch nichts von „meinem“ Plan, als ich von der Hortnerin darauf angesprochen wurde. Ich stimmte dennoch zu – und habe es bis heute nicht bereut. Obwohl ich das natürlich nie gelernt habe, macht es mir unheimlich viel Spaß, gemeinsam mit Sabine, der zweiten Tanztrainerin und zugleich Hortnerin, die Choreografien zu entwickeln. Und da die Kinder auch immer etwas Cooles wollen, zappe ich von Zeit zu Zeit durch die diversen Tanz-TV-Formate. Um schließlich doch festzustellen:
Keiner tanzt so bezaubernd wie unsere Tanzmäuse. Von mir bekommen sie definitiv 10 Punkte.

Sylvia Junghans
Mitarbeiterin der Leimerei bei Wendt & Kühn